Ein Teil von Südtirol ist seit langem als Paradies für Weinfreunde bekannt: die Weinstraße. Sie verläuft entlang ausgedehnter Weinanbaugebiete, sonniger Badeseen und kultureller Sehenswürdigkeiten. Selbst Abstinenzler können hier einen unvergesslichen Urlaub verbringen und die wunderschöne Landschaft bei Wander- und Radtouren für sich entdecken. Touristen mit großem Interesse an der Südtiroler Geschichte kommen ebenfalls voll auf ihre Kosten. Jede Ortschaft hat hier ihre eigene Historie, die eng mit dem Handwerk des Weinanbaus verknüpft ist. Wer noch tiefer in die Materie eintauchen will, kann dem Weinmuseum oder der Weinakademie einen Besuch abstatten.
Italiens älteste Weinstraße
Die „Strada del Vino“ zählt zu den ältesten Weinanbaugebieten Italiens – und gleichzeitig zu den größten. Auf der gewaltigen Strecke von 150 km reihen sich unzählige Weingüter aneinander. Das besondere Klima und über 300 Sonnenstunden im Jahr erlauben den Anbau vieler verschiedener Rebsorten. Für Weinliebhaber ist eine Reise in die Region daher ein absolutes Muss, doch auch die malerische Landschaft überzeugt auf ganzer Linie. Zwischen Weinbergen, idyllischen Seen und historischen Ortschaften lässt sich der Urlaub auf vielfältige Art und Weise gestalten. Als Verbund existiert die Weinstraße seit 1964. Die Bezeichnung ist dabei sowohl für die Verkehrswege entlang der Talseite des Unterlands als auch für das umfassende Weinanbaugebiet geläufig.
Sehenswerte Orte entlang der Weinstraße
An der Weinstraße trifft Kultur auf Tourismus und Landschaft auf Genuss. Sie beginnt in der Nähe von Nals und reicht bis Salurn. Der norditalienische Verbund erstreckt sich über den gesamten unteren Zipfel Südtirols. Auch die Provinzhauptstadt Bozen wird daher zur Weinstraßenregion gezählt. Die zahlreichen Orte bieten einen eigenen Charme und zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten. Zu den bekanntesten Ortschaften und Dörfern entlang der Weinstraße gehören:
- Andrian
- Bozen
- Eppan
- Kaltern
- Kurtinig
- Montan
- Nals
- Neumarkt
- Salurn
- Tramin
Ob man sich nun für eine Reise durch das ganze Gebiet entscheidet und jeden Ort als Station einplant, oder sich die Highlights heraussucht: Zu sehen und erleben gibt es eine Menge. Fast überall lassen sich Weinwanderwege entlang der Berghänge ergründen und jede Ortschaft besitzt eigene Kellereien, die zur Weinverkostung und Führungen einladen. In Bozen gibt es zudem die bemerkenswerte historische Altstadt mit seinem bekannten Obstmarkt zu bestaunen. Auch bei den Unterkünften eröffnet die Weinstraße einem besondere und vielfältige Möglichkeiten. Ein Hotel am Kalterer See ist sehr zu empfehlen, wenn man die Gelegenheit für einen unvergesslichen Besuch der Aussichtsplattform oberhalb des Sees nutzen möchte.
An Fassaden emporrankende Reben, Brauchtum und ein authentischer historischer Dorfkern: das alles bietet die kleine Gemeinde Kurtinig an der Etsch. Wer lieber möglichst viel Sonne tanken und an einer Dolomiten-Rundfahrt teilnehmen möchte, den zieht es wohl am ehesten ins beschauliche Montan. Gemeinsam haben alle diese Orte, dass die Zeit auf diesem Fleckchen Erde stillzustehen scheint, weshalb die Weinstraße ideal ist, um dem sonst so schnelllebigen Alltag zu entkommen.
Das Anbaugebiet beim Wadern oder mit dem Fahrrad entdecken
Man kann jedoch nicht nur eine Menge über die Geschichte der Region und des Weines erfahren, sondern die einmalige Natur vor Ort zu Fuß oder mit dem Rad hautnah erleben. Dank sogenannter „Weinlehrpfade“ lässt sich der Naturbesuch sogar mit einer Führung durch die Historie und das Handwerk des Weinanbaus verbinden. Die Flora und Fauna in dem weitläufigen Gebiet ist mindestens genauso sehenswert und kann auch abseits der Weinhänge erkundet werden.
Wer lieber auf dem Rad unterwegs ist, der darf sich einer der zahlreichen Touren anschließen. Zu den typischen Zwischenstationen gehören, Badeseen, gut erhaltene mittelalterliche Herrschaftssitze und Weinkellereien. Üblicherweise bietet sich dabei eine Verkostung an. Weinkenner haben hier die Wahl zwischen Gewürztraminer, Weiß- und Blauburgunder sowie Merlot und weiteren Sorten. Die jeweiligen Radtouren umfassen dabei jeweils das Anbaugebiet einer heimischen Sorte. Zur Wahl stehen die Lagrein-Traube im Norden, der Gewürztraminer im Süden und eine mittlere Route, die ins Anbaugebiet des Vernatsch führt.
Südtiroler Weinmuseum: Einblicke in die Geschichte
Wer sich noch tiefgehender mit dem den edlen Tropfen und ihrer Herstellung befassen will, für den lohnt sich ein Besuch im Weinmuseum in Kaltern. An diesem Ort folgen Interessierte den Spuren des Weins durch die Geschichte Südtirols. Dabei erfährt man nicht nur viel über den Produktionsprozess, sondern darf auch originale Werkzeuge, Fässer und Keramiken bestaunen. Informative Führungen sind nach Anmeldung ebenfalls möglich. Für Souvenirs und Mitbringsel gibt es einen eigenen Museumsshop.
Kurse und Verkostungen an der Weinakademie
Seit einigen Jahren teilen erfahrene Kellermeister, Sommeliers und akademische Dozenten ihr Wissen an der Weinakademie in Kaltern. Das ist nicht nur für Weininteressierte und Neulinge spannend, sondern selbst Fachleute können hier noch einiges dazu lernen. Die Kurse sind gut besucht und leben vor allem von einer lockeren Atmosphäre. Wer seinen Urlaub dazu nutzen möchte, kann sogar mehrtägige Kurse belegen oder professionelle Ausbildungsseminare besuchen. Dabei geht es auch um Workshops mit geschichtlichem oder sprachlichem Fokus. Zusätzlich lohnt sich der Besuch der Weinakademie auch für Bierfreunde. Bei abendlichen Verkostungen lässt sich so in geselliger Runde das Bier-Diplom erwerben.