Von der Unterkunft über das Packen bis hin zur Urlaubsgestaltung
Reisen bildet und erweitert den Horizont, so viel ist sicher. Allerdings ist das Reisen selbst auch nicht ganz unproblematisch für die Umwelt und vor allem das Klima. Insbesondere Flugreisen sind besonders schädlich, weil dabei eine Menge des Treibhausgases CO2 in die Luft abgegeben wird. Dennoch möchten wir auf die nächste Urlaubsreise nicht verzichten. Glücklicherweise lässt sich ein Urlaub aber auch nachhaltig planen, und zwar so, dass die Umwelt möglichst wenig Schaden davonträgt. Wir zeigen dir mit unseren nachfolgenden Tipps, wie es möglich ist.
Sanfter Tourismus beliebt und wichtig
Das Bewusstsein, dass der Klimawandel allgegenwärtig ist, kommt immer mehr in der breiten Öffentlichkeit an. Dass das Reisen nicht gerade schonend für das Klima ist, haben wir bereits eingangs erwähnt. Tourismus ist laut einer Studie der University of Sidney sogar für 8 Prozent des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen verantwortlich.
Die Lösung kann ein sanftes und somit nachhaltiges Reiseverhalten sein. Es beginnt bereits bei der Planung und endet erst nach der Reise.
Durch deinen Urlaub willst du keine negativen Folgen für die Natur, das Klima sowie die Menschen am Zielort verursachen. Darum geht es beim sanften Tourismus: du richtest so wenig Schaden wie möglich an.
Reiseziele in der Nähe bevorzugen
Am Anfang der Reiseplanung steht die Entscheidung über dein nächstes Reiseziel. Je näher deine Urlaubsdestination liegt, desto besser. Denn durch die Reise selbst werden je nach Verkehrsmittel, das du nutzt, CO2 und andere Treibhausgase ausgestoßen.
Idealerweise erreichst du dein Urlaubsziel zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Allerdings trifft das nur wohl in den seltensten Fällen zu. Danach sind die nachhaltigsten Verkehrsmittel Bus und Bahn. Laut dem Umwelt Bundesamt werden bei diesen Verkehrsmitteln nur 29 Gramm Treibhausgase pro Person pro Kilometer auszustoßen.
Beim PKW sind es hingegen 154 Gramm pro Person pro Kilometer. Deshalb ist es besser auch das Auto für den Urlaub stehen zu lassen.
Flugzeug nur dann, wenn es nicht anders geht
Auf das Reisen mit dem Flugzeug solltest du weitestgehend verzichten. Dabei liegt der Ausstoß an Treibhausgasen bei 214 Gramm pro Person pro Kilometer. Natürlich lässt sich das jedoch nicht immer vermeiden, vor allem bei einer Reise zu einem anderen Kontinent kommst du um einen Flug nicht herum.
Falls das der Fall ist, solltest du zumindest die Dauer deines Aufenthalts auf die Flugdauer und die Entfernung deines Ziellandes anpassen. Je länger der Flug dauert und je weiter die Strecke ist, desto länger sollte der Aufenthalt im Zielland dauern.
Nachhaltige Unterkunft aussuchen
Stehen das Reiseziel sowie die Art der Reise fest, kannst du dich um eine nachhaltige Unterkunft kümmern. Eine Möglichkeit sind sogenannte Bio-Hotels, bei denen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit im Vordergrund stehen.
Noch nachhaltiger kann dein Aufenthalt mit einer Ferienwohnung oder einem Ferienhaus werden. Dabei versorgst du dich vollkommen selbst und bist etwas flexibler und unabhängiger.
Auf All-Inclusive-Angebote solltest du verzichten. Sie sind meistens alles andere als nachhaltig.
Packen will gelernt sein
Der Reisetag rückt immer näher und ein paar Tage vorher solltest du damit anfangen, deine Koffer zu packen. In Sachen Nachhaltigkeit solltest du dabei ebenfalls einige Punkte bedenken. Zunächst brauchst du einen passenden Koffer. Der sollte möglichst leicht und vor allem qualitativ hochwertig verarbeitet sein. So hast du möglichst lange daran.
Beim Packen selbst solltest du beachten, dass du so wenig wie möglich in deinen Koffer lädst. Verreise mit einem möglichst leichten Gepäck, da du auf diese Weise den CO2-Ausstoß bei der Reise reduzieren kannst.
Checke das Wetter am Zielort und plane deine Unternehmungen im Vorfeld. Lege dann eine Packliste an, um zu planen, welche Kleidungsstücke du wirklich brauchen wirst. So schaffst du es mit möglichst wenig Gepäck zu reisen.
Selbst für das notwendigste Gepäck ist aber letztendlich einiges an Material notwendig: Alleine schon die Plastikbeutel für den Sicherheitscheck am Flughafen, von denen man häufig mehrere braucht. Zudem werden Schuhe zum Schutz gerne in Plastiktüten gewickelt, und zusätzliche Plastikbeutel für die Schmutzwäsche sind auch nicht selten mit im Gepäck. Insbesondere, da viele Menschen Einwegbeutel verwenden, wird dadurch viel Müll produziert. Daher gehört in den nachhaltigen Koffer auch dringend ein Kulturbeutel, hochwertige und wiederverwendbare Handgepäckbeutel und Packhilfen oder ein Kleidersack, um das Gepäck gut geschützt und sortiert transportieren zu können – ohne dass Plastikmüll entsteht.
Unterwegs auf Papier verzichten
Bei deiner Reise solltest du auf keinen Fall wichtige Dokumente, wie beispielsweise deine Tickets, vergessen. Versuche die jedoch nicht in ausgedruckter Form dabei zu haben, sondern in digitaler Form. Das Smartphone bietet dir hier eine Menge Möglichkeiten. Heutzutage muss man sein Bus oder Bahnticket nämlich nicht mehr ausdrucken. Auf diese Weise lässt sich eine Menge Müll vermeiden.
Gleiches gilt im Übrigen für Karten und Reiseführer. Hierzu nutzt du einfach die passenden Apps auf deinem Handy. Dabei solltest du jedoch dafür sorgen, dass du es immer aufladen kannst, beispielsweise mit einer Power Bank.
Kultur vor Ort respektieren
Während deiner Reise solltest du die Kultur an deiner Urlaubsdestination respektieren. Ernähre dich regional und vermeide billige Touristenabsteigen, bei denen die Angestellten ausgebeutet werden.
Lass nirgendwo Müll herumliegen und versuche dich möglichst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Brauchst du doch ein Auto, wäre das Carsharing vielleicht noch eine Überlegung wert.
CO2-Kompensation nach der Reise
Viele Reiseunternehmen bieten es bereits an: Eine CO2-Kompensation. Dabei handelt es sich um eine Spende an eine Klimaschutzorganisation deren Höhe auf Basis deiner Urlaubsreise berechnet wird. So kannst du der Umwelt nach deiner Reise zumindest ein bisschen zurückgeben.
Du siehst, nachhaltiges Reisen ist gar nicht kompliziert, wenn du es im Vorfeld gut planst.